Verwerten statt verbrennen.

„Da lässt sich doch noch was draus machen“ – so oder so ähnlich starten die meisten meiner Möbel-Projekte. Der Grundsatz lautet Verwerten statt verbrennen. Auch in einem Kleinbetrieb. In meinem Fall also konkret aus Altholz oder aus ausrangierten Paletten noch etwas Schönes zu zaubern.

Altes Holz verwerten.

Wenn von Palettenholz die Rede ist muss grundsätzlich zwischen Einweg- und Mehrwegpaletten unterschieden werden. Bei der bekannten Europalette handelt es sich um eine Mehrwegpalette. Sie hat eine genormte Größe und wird, ähnlich dem Pfandsystem bei Getränkeflaschen, von den Spediteuren zurück genommen und wiederverwertet.
So lange eine Europalette stabil genug ist um die geforderten Lasten zu tragen befindet sie sich in diesem Kreislauf.  Wird so eine Palette dann doch einmal aussortiert kann sie vielleicht keine 1000 Kilogramm mehr tragen, für ein schönes Wandregal taugen solche Paletten aber allemal.
Anders verhält es sich bei Einwegpaletten. Hier ist die Größe nicht genormt sondern wird meist an den zu transportierenden Gegenstand angepasst. Praktisch für den Produzenten leider aber ziemlich schlecht für unsere Umwelt. Da wächst irgendwo ein Baum dessen einzige Bestimmung es ist kurz als Transportunterlage zu dienen um dann verbrannt zu werden.
Holzwerkstatt

Sammeln, recyceln, wiederverwenden.

Letztendlich landen viel zu oft wertvolle Ressourcen in der Müllverbrennung. Dabei ist es natürlich am besten Abfälle gar nicht erst entstehen zu lassen. Vermeidung geht vor Recycling. Doch hin und wieder geht es eben nicht ohne ein neues Möbel oder eine Lieferung auf einer Palette. Ganz egal ob ausrangiertes Möbel, klassisches Altholz oder alte Paletten – solche Rohstoffe gehören gesammelt, recycelt und wiederverwendet. So oft wie möglich.

Upcycling und Recycling als Kleinbetrieb.

Upcycling – das klingt so schön modern ist aber ein alter Hut. Was machst Du also wenn Dir Dein altes Möbel nicht mehr gefällt? Du überlegst als erstes einmal ob vielleicht ein bisschen Farbe oder eine entsprechende Deko hilft. Das haben auch schon unsere Großmütter so gemacht. Alte Schränke wurden mit Blumenmustern aufgepeppt – die Bauernmalerei war geboren.

Upcycling ist auch für mich immer die erste Wahl. Kann ich mit einfachen Mitteln mein Möbel aufpeppen und einfach weiter verwenden. Es muss ja nicht immer etwas Neues sein. Gleichzeitig hab ich so ein Möbel das garantiert kein Zweiter hat. Dabei ist das Thema Upcycling natürlich nicht auf den Bereich Möbel begrenzt. Von der leeren Milchtüte bis zu alten Sommerkleid läßt sich, eine gute Idee vorausgesetzt, so ziemlich alles upcyceln. Lesenswert zum Thema Upcycling von Kleidung ist hierzu auch das Greenpeace-Blog. Aber hier geht es ja um Holz.

Recycling ist da schon ein bisschen mehr Aufwand. Ein alter Schrank wird zerlegt und vielleicht zu einem neuen Couchtisch umgebaut. Oder ein Wandregal. Oder auch mal als massiver Schreibtisch aus Eichenholz. Doch gerade das Recycling von Altholz ist mit einiger Mühe verbunden. Die Paletten müssen zerlegt und von Nägeln befreit werden. Das Holz selber ist fast immer sägerauh, es muss also noch geschliffen werden. Der Vorteil beim Recycling liegt für mich aber ganz klar in der Charakteristik des Materials. Alte Nagellöcher und Keilstellen geben Deinem neuen Möbel einen ganz eigenen Stil der sich mit normalen Bauholz eben nicht erzeugen lässt.

Holz Recycling – Das musst Du beachten.

Gerade Altholz das in den 60er und 70er Jahren verarbeitet wurde enthält oft gesundheitsschädliche Lacke. Ich verarbeite solche Hölzer grundsätzlich nicht und empfehle Dir das auch nicht zu tun. Wiederverwertung gut und schön – in Gesundheitsfragen gehe ich lieber auf Nummer sicher.

Unterschiedliche Lacke vertragen sich oft nicht. Es gibt Lacke auf Wasserbasis und Lacke auf Lösemittelbasis. Möchtest Du ein altes Möbel mit einem neuen Anstrich versehen empfehle ich Dir einen Probeanstrich an einer wenig sichtbaren Stelle. So kannst Du sicher sein das sich alter und neuer Lack vertragen.

Und für alle die ihre Möbel nicht selber bauen möchten: Wie wäre es, anstatt zum schwedischen Möbelhaus zu fahren um dort ein Möbel zu kaufen das vielleicht nur fünf Jahre hält, einfach mal beim Schreiner nachfragen. Der baut Euch Möbel die ein Leben lang halten.