Da die meisten von euch zu Hause wohl eine Stichsäge aber keine Handkreissäge haben werde ich des öfteren mal gefragt wie man denn auch damit eine schöne Schnittkante erzeugen kann. Denn oft will man nur eben mal ein Brett zuschneiden oder einen Ausschnitt in eine Arbeitsplatte sägen. Wie das auch mit deiner Stichsäge gut funktioniert erkläre ich dir hier.
Gerade und saubere Schnittkanten anfertigen – so gehts:
Das Geheimnis hierbei ist ganz einfach. Hierzu benötigst du nur einen Anschlag. Zunächst einmal misst du den Abstand vom Sägeblatt bis zur Seitenkante deiner Stichsäge. Und zwar sind das in meinem Fall 35mm. Im Folgenden zeichnest du die Schnittkante an deinem Werkstück an und markierst den ermittelten Abstand nach innen hin. Danach befestigst du einen Anschlag mit zwei Zwingen.
Für den Seitenanschlag eignet sich am besten eine Aluminium-Leiste. Ebenso geht auch ein Holzbrett, achte aber darauf das es gerade ist und sich nicht durchbiegt. Danach führst du zum Schneiden deine Stichsäge am Anschlag entlang. Schon hast du ganz einfach einen geraden Schnitt!
Hier nochmal die Schritte im Überblick:
Messe den Abstand vom Sägeblatt bis zum seitlichen Anschlag deiner Stichsäge.
Zeichne zunächst die Schnittkante auf deinem Werkstück an. Denn so kannst beim Schneiden kontrollieren ob alles passt.
Markiere den Sägeblattabstand den du in Punkt eins ermittelt hast nach innen hin.
Befestige eine Aluleiste oder ein gerades Brett mit zwei Schraubzwingen an deinem Werkstück.
Jetzt ist alles bereit für einen geraden Schnitt. Je nachdem wie dein Werkstück eingesetzt wird soll der Schnitt nicht nur gerade sondern auch frei von Ausrissen sein. Damit aber auch die Schnittkante schön wird beachte auch noch die folgenden Tipps:
Das kennt wahrscheinlich jeder vom sägen mit der Stichsäge: ausgefranzte und sehr unschöne Kanten. Gerade beim Sägen von furnierter Spanplatte oder beim Schneiden weicher Hölzer quer zur Maserung. Du wirst das nicht zu 100% verhindern können, dennoch kannst du einiges tun um einen sauberen Schnitt zu erzeugen. Deine Stichsäge reißt aus – das kannst du tun:
Beim Pendelhub-Verfahren bewegt sich das Blatt nicht nur auf und ab sondern leicht vor und zurück. Deswegen fällt das Schneiden so wesentlich leichter. Allerdings führt der Pendelhub aber auch zu stärkeren Ausrissen. Nicht jede Säge verfügt über einen Pendelhub. Wenn deine Stichsäge aber damit ausgestattet ist solltest du ihn, beim Schneiden quer zur Maserung, ausstellen.
Mit einem groben Blatt wirst du keine feinen Schnitte erzeugen können. Deshalb solltest du darauf achten ein entsprechend feines Sägeblatt zu verwenden. Wenn der Schnitt einmal sehr genau sein soll verwende ich auch mal ein Metall-Sägeblatt. Doch Achtung – das Sägeblatt kannst du nachher entsorgen. In der Regel findest du hauptsächlich normale Sägeblätter wenn du zum Beispiel in deinem örtlichen Baumarkt einkaufst.
Beim negativ gezahnten Sägeblatt zeigen die Zähne nach unten. Solche Stichsägenblätter führen zu weniger Ausrissen an der Oberseite, die Stichsäge führt sich aber etwas unruhiger weil der Druck beim Schneiden nach oben geführt wird. Schmale Sägeblätter eignen sich sehr gut um kleine Rundungen zu schneiden. Spezielle Metall-Sägeblätter eignen sich, na klar, für Metall. Du kannst so ein feines Blatt aber auch verwenden wenn du einen sehr genauen Schnitt brauchst.
Um Ausrisse zu verhindern kannst du die Schnittkante vor dem Sägen mit einem breiten Klebeband abkleben. Das ist sehr wirksam, aber Achtung: Gerade bei noch unbehandelten Furnierplatten habe ich es schon erlebt das dir das Klebeband beim Lösen auch Fasern aus dem Furnier reißt. Teste das am besten vorher an einem Reststück.
Im Normalfall arbeitet eine Stichsäge auf Zug. Die Zähne des Sägeblatts zeigen nach oben und bei der Aufwärtsbewegung erfolgt der eigentliche Schnitt. Das hat zur Folge das die Schnittkante auf der Unterseite deines Werkstücks ganz sauber ist, an der Oberseite aber ausreißt. Hier bieten sich zwei Lösungen an: Entweder du drehst dein Werkstück und sägst so von der Unterseite oder du verwendest ein so genanntes negatives Stichsägenblatt.
Alle vorherigen Tipps werden dir nichts nützen wenn du zu schnell und mit zuviel Druck schneidest. Hierbei liegt die Kraft in der Ruhe! Deshalb führe deine Stichsäge langsam und präzise.
Wenn du all diese Tipps beherzigst wirst auch du beim Sägen mit der Stichsäge einen weitgehend sauberen Schnitt hin bekommen. Hierdurch wirst du die Ausrisse auf ein Minimum reduzieren können. Sofern du nicht gerade mit Altholz arbeitest oder lediglich ein paar Töpferformen zusammen schraubst darf ein bisschen Endkosmetik ruhig sein: Denn kleinere Unschönheiten, wie sie immer beim sägen mit der Stichsäge auftreten können, kannst du einfach mit einem Wachs passend zur Farbe deines Werkstücks retuschieren.
Wie du deine geschnittenen Platten ganz ohne Schrauben verbindest erfährst du in meinem Maschinen-Test.
Blumenkasten aus Holz selber bauen für unter 10€